Donnerstag, 8. September 2011

Sei weit, meine Seele, sei weit

 Weite
Vor lauter Lauschen und Staunen sei still,
du mein tieftiefes Leben;
dass du weißt, was der Wind dir will,
eh noch die Birken beben.

Und wenn dir einmal das Schweigen sprach,
lass deine Sinne besiegen.
Jedem Hauche gib dich, gib nach,
er wird dich lieben und wiegen.

Und dann meine Seele sei weit, sei weit,
dass dir das Leben gelinge,
breite dich wie ein Federkleid
über die sinnenden Dinge.
(Rainer Maria Rilke)

1 Kommentar:

  1. wunderschönes Foto und Gedicht, es berührt mich tief, vielen Dank Kathrin
    Eine Herzensfreundin

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Kathrin